DELEGATION – Selfie aus Auschwitz

  • FSK: LEHR
    Eignung: ab 15 Jahren
  • Online Signatur: 55506293
  • Preis Ö: auf Anfrage €
    Online Lizenzen auf Anfrage
  • Zielgruppen: Sek I (Kl. 10, Sek II), Jugendbildung
  • Autor(en) der Materialien: Friedemann Schuchardt
  • Unterrichtsfächer:
    Deutsch, Ethik, Gemeinschaftskunde / Politische Bildung, Geschichte, Religion
  • Schlagwörter:
    aktives Eintreten für die Demokratie, Antisemitismus, Gedenken an die Opfer, Gedenkstättenfahrten, Holocaust, Nationalsozialismus, Rassismus, Verfolgung und Emigration, Widerstand, Zivilcourage

Ein Spielfilm von Asaf Saban │Israel, Polen, Deutschland 2023│ Länge: 101 Minuten│Produktion: Koi Studio (Warschau), Gum Films (Tel-Aviv), IGC Films (Berlin)

Nitzan, Ido und „Frischi“ fahren mit ihrer Klasse - wie die meisten israelischen Abschulklassen - nach Polen und besuchen dort die Gedenkstätten ehemaliger deutscher Vernichtungslager. Sie sollen so die Geschichte ihrer Vorfahren, ihres Landes an den konkreten Orten des Völkermordes an Juden und Jüdinnen besser verstehen. Auch ein Schoah-Überlebender begleitet sie: Yosef, der Opa von Frischi, der den Jugendlichen von seiner Kindheit und Jugend erzählt. Das ist emotional belastend, sogar überfordernd – für ihn, für seinen Enkel, für die LehrerInnen und die SchülerInnen. Das Programm ist dicht gedrängt. Selbst im Reisebus zwischen den einzelnen Stationen wird jede freie Minute mit Filmen wie „Anatevka“ oder „Schindlers Liste“ gefüllt. Doch die SchülerInnen haben auch anderes im Kopf, es wird gesungen, gelacht, gelästert und geflirtet. Denn sind sie jung, abenteuerlustig und verliebt – oft in die falsche Person – und interessieren sich nach dem Pflichtprogramm abends vor allem für Party.
Der israelische Regisseur Asaf Saban fängt mit viel Gespür für jugendliche Befindlichkeiten die Widersprüche dieser besonderen Klassenfahrt ein. Wie kann man Geschichte in diesem Rahmen vermitteln? Wird Betroffenheit hier zum bloßen Ritual, vielleicht sogar unter Gruppenzwang? Bleiben genügend Zeit und Raum für die individuelle Reflektion? So zeigt der sensibel beobachtende Film, wie die Reise die Teenager emotional mitnimmt, zuweilen überfordert und doch eine wichtige Etappe zu ihrem Erwachsenwerden darstellt.