Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen« wollte der überzeugte Pazifist Konrad Reisner und initiierte u.a. gemeinsam mit Willy Brandt eine zunächst ausweglos erscheinende Kampagne: Reisner setzte alles daran, für Carl von Ossietzky die Verleihung des Friedensnobelpreises zu erwirken, um so den inhaftierten Journalisten und Herausgeber der Zeitschrift »Die Weltbühne« aus dem KZ Papenburg-Esterwegen zu befreien. Eine berührende Geschichte und eines von vielen mutigen Zeugnissen des Widerstands gegen das NS-Regime, das im literarischen und kammermusikalischen Programm des Ensembles OPUS 45 zu sehen und zu hören ist. Es ist jenen mutigen Andersdenkenden und Künstlern gewidmet, die sich bis zuletzt hartnäckig gegen den faschistischen Terror behaupteten. Zu Gehör kommen unter anderem Paul Celans „Todesfuge“, Bertolt Brechts satirisches „Lied vom Anstreicher Hitler“, Erich Kästners „Die andere Möglichkeit“, Oskar Maria Grafs mutiger Aufruf „Verbrennt mich!“ Kurt Tucholskys „Das Dritte Reich« und das ironisch-melancholische Exil-Gedicht „Emigranten-Monolog“ der jüdischen Schriftstellerin Mascha Kaléko. Vorgetragen werden diese durch den Schauspieler Roman Knižka. Musikalisch begleitet wird die Lesung durch große, teils jedoch lange Zeit vergessene Werke für Bläserquintett deren Komponisten der Verfolgung der Nazis ausgesetzt waren oder die von ihnen umgebracht wurden. Das sind u.a. Alexander Zemlinsky, Pavel Haas, Erwin Lendvai Robert Kahn und Erwin Schulhoff.
