„Schule, Schule – die Zeit nach Berg Fidel“ knüpft an den Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012 „Berg Fidel - Eine Schule für alle“ an. David, Jakob, Anita und Samira haben an der inklusiven Grundschule „Berg Fidel“ in altersgemischten Klassen gelernt. Die eine oder andere Beeinträchtigung spielte dabei keine große Rolle. Nach der vierten Klasse mussten sie sich trennen und auf unterschiedliche weiterführende Schulen in Münster wechseln.
David, der hochintelligent und musikalisch ist, wird die Aufnahme ins Gymnasium auf Grund seiner Handicaps (Seh- und Hörbehinderung) verwehrt. Er geht deshalb ebenso wie sein Bruder Jakob, der mit Down-Syndrom geboren wurde, in eine private Montessorischule. Jakob ist selbstbewusst und in seiner Klasse integriert und– wie das schon in der Grundschule der Fall war – der sensible auf Schwankungsstimmungen Achtende. Inzwischen hat er eine Freundin. Anita kommt auf eine Förderschule. Nach einigen Umwegen geht sie in ein Berufskolleg und macht dort - wenn auch mit riesigen Problemen - den ersehnten Hauptschulabschluss. Ihre Pläne für einen Beruf ändern sich häufig und gehen an der Realität vorbei. Samira, ein Adoptivkind, wächst bei sehr verständnisvollen „Ersatz“-Eltern auf. Ihr Leben wird begleitet von der Angst, von den anderen in der Schule oder in der Clique nicht akzeptiert zu werden. Sie lebt in der Auseinandersetzung, sich anzupassen oder ihre Andersartigkeit auch nach außen zu tragen, z.B. was den Haarschnitt oder das Schminken betrifft. Der Übergang vom Kind zur Jugendlichen fällt ihr sehr schwer. Sie ist Anführerin von Cliquen in der Schule. Einerseits ist ihr die Nähe zu den Mitschülerinnen sehr wichtig andererseits findet sie das ständige Aufeinander glucken schrecklich. Samira ist diejenige bei der man zunächst am wenigsten die Erfordernis von „Inklusion“ verorten kann. Doch im Lauf des Films wird deutlich, dass Inklusion sich nicht nur im klassischen Sinne auf körperliche und geistige Behinderungen oder auf Lernbehinderungen bezieht, sondern wesentlich mehr umfasst.